Dieses visuelle Buchprojekt entstand durch ein Atelier Mondial Stipendium, das dem Autoren 2017 einen halbjährigen Aufenthalt in Yerewan/Armenien ermöglichte. Die damals realisierte Serie von 14 Linolschnitten liegt der Vorzugsausgabe als Originalgrafiken bei. Sie widmen sich der Architektur und dem Stadtbild der Hauptstadt Yerewan, wie sie der Autor 2017 kennenlernte.

Er bereiste das Land auch nachher immer wieder und stellte im Sommer 2020 die begleitende Bild- und Textsammlung fertig. Im armenischen Alltagsleben und seiner Kulturszene sind Aspekte der Geschichte überall präsent. Vom bis heute unverarbeiteten Genozid im Osmanischen Reich über die Auswirkungen der Sowjetzeit bis zum jüngsten Machtwechsel im Jahr 2018 überstürzen sich die Ereignisse laufend. Die umstrittene Enklave Nagorno Karabach kommt wiederholt zur Sprache, weil sie im historischen Selbstverständnis einen grossen Stellenwert hat. Genau zehn Tage nach Fertigstellung des Buches, am 27. September 2020, startete das Nachbarland Aserbaidschan einen militärischen Angriff auf Karabach. Im Schatten einer weltweiten Pandemie vollzog sich im südlichen Kaukasus eine weitere Tragödie mit offenem Ausgang. In der dramatischen Geschichte Armeniens wird gerade jetzt ein weiteres Kapitel geschrieben, zu dessen Verständnis diese Publikation beitragen möchte.